„Schiffe versenken“ – So, oder so ähnlich könnte eine Überschrift zum Thema Unternehmensnachfolge aussehen, liest man die Ergebnisse aktueller Befragungen zu diesem Thema. Die Firmeninhaber der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland werden immer älter. Das sind die geburtenstarken Jahrgänge, die in den nächsten Jahren ihr Unternehmen übergeben wollen oder müssen (Der Anteil der über 55-jährigen Firmeninhaber hat sich von 2002 bis 2014 von 20% auf 35% fast verdoppelt). Dem stehen immer weniger interessierte Nachfolger gegenüber. Eine Tendenz, die sich von Jahr zu Jahr drastisch verschärft. So das Ergebnis des jährlichen KfW-Mittelstandspanels und einer Befragung von Creditreform und KfW Research. ( creditreform-magazin.de/2016/08/01/informiert/redaktion/nachfolge-unternehmer-dringend-gesucht ) Noch düsterer wird das Scenario, wenn man sich die Entwicklung der sogenannten Übernahmegründungen anschaut. Hier ist die Zahl der Fälle von 200.000 im Jahr 2000 auf 62.000 im Jahr 2015 gefallen. (KfW-Gründungsmonitor)
Doch was haben die äußeren Umstände mit dem Scheitern des Kapitäns zu tun? Nun das liegt daran, dass die eigene Nachfolge von den meisten Unternehmern viel zu spät in Angriff genommen wird. Hinzu kommt, dass das Thema und die dafür notwendige Entscheidungen verschleppt werden und die Komplexität des Prozesses gnadenlos unterschätzt wird. Mit dem viel zu häufigen Ergebnis, dass die Übergabe scheitert. Das Schiff ist dann bei stürmischer See versenkt!
Wenn Sie versuchen mit anderen Unternehmern über deren bevorstehende Unternehmensübergabe zu sprechen, werden Sie sehr oft auf beschönigende oder ausweichende Antworten stoßen. Das Thema ist für viele Unternehmer ein Tabuthema. Hat es doch sehr viel mit privaten und persönlichen Dingen zu tun: Familie, Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Älterwerden, Lebenssinn, Selbstwert, Loslassenkönnen und dem Tod. Alles Themen, die mit sehr vielen Emotionen verbunden sind! Und doch, vielleicht auch gerade deshalb, wird immer wieder versucht, Unternehmensnachfolge auf die rein rationale Ebene zu reduzieren. Keine Frage, die typischen BWL-Aspekte Steuer, Recht, Finanzen und Organisation sind sehr wichtig und komplex. Aber sie reichen zur erfolgreichen Unternehmensübergabe nicht aus.
Für den Gesamtprozess gilt das Prinzip vom schwächsten Glied in der Kette. Wird das, aus welchen Gründen auch immer, übersehen oder ausgeblendet, kann das das Scheitern des ganzen Projektes bedeuten. Schiff versenkt!
Deshalb ist ein rechtzeitiger, ganzheitlicher und interdisziplinärer Projektansatz bei der Unternehmensnachfolge so wichtig! Im UNZD e.V. finden Sie dafür die richtigen Lotsen. Und rechtzeitig beginnen heißt in diesem Zusammenhang eher früher als 10 Jahre vor der geplanten Übergabe. Damit das Unternehmens-Schiff auch weiterhin in erfolgreichen Gewässern fahren kann.